30. Juli — 13. August 2011
Es ist schon eine kleine Tradition der Galerie oqbo vor den
Galerieferien jungen Studentinnen und Studenten Deutscher
Kunstakademien eine Ausstellung auszurichten.
Nach Braunschweig,
Dresden und Bremen ist jetzt die UdK Berlin an der
Reihe.
Free Piece heisst die Ausstellung und zeigt 14 Studierende der
Klasse der Schweizer Malereiprofessorin Pia Fries.
Die Klasse Fries versammelt sowohl unterschiedliche Malereiauffassungen
als auch plastische, installative Werke und reicht bis hin zu
konzeptionellen und performativen Ansätzen. Dabei ist den meisten Künstlerinnen und
Künstlern der Klasse gemeinsam, dass sie ihre Position aus der Auseinandersetzung mit Malerei heraus
entwickeln, auch wenn einige das Feld der Leinwand inzwischen verlassen und
erweitert haben.
Marlen Letetzki zeigt präzise realistische Malereien, die ihren
Ausgangspunkt in konzeptuellen Fragestellungen haben.
So ordnet sie beispielsweise Alltagsgegenstände zu einem Farbfries
mit sanften Übergängen. Dabei sind die Schachteln,
Döschen und Flaschen so minutiös gemalt, dass man im ersten Moment an
Collage glauben mag.
Dem gegenüber steht die Arbeit von Anna Koszinowski, die Begrenzung
und Ausdehnung thematisiert.
Sie tut das in gestischen, abstrakten Bildern, die oft chromatisch
reduziert sind und neben verschiedenen Grautönen
nur wenige starke Farberscheinungen zeigen. Es entstehen aber auch
raumgreifende plastische Arbeiten,
deren schwellenden Formen an Wachstum und Wuchern denken lassen.
Mickaël Marchand beschäftigt sich mit Fragen
der Plastik wie Gravitation und Balance. Beispielsweise realisiert er
im Stadtraum Arbeiten aus vorgefundenem Material.
Diese fragilen Gebilde aus Sperrmüll und ähnlichem lehnen sich über
Zäune oder zwängen sich in Hauseingänge.
In einer Serie, dokumentiert durch ein Video, ist der
Künstler selbst Teil seiner Konstruktionen, die oft nur wenige Sekunden halten, bevor sie unter und über ihm
zusammenbrechen.