
Foto | Gerd Mittelberg
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Seraphina Lenz
Skizze und Salon
14. April - 12. Mai 2012
Seraphina Lenz
mag unfertige Situationen. Baustellen, Zwischenlösungen, Provisorien.
Ihre bildhauerische Arbeit ist oft skizzen- oder modellhaft. Sie widmet
sich
Wandlungsprozessen im Stadtraum ganz direkt, wie zum Beispiel mit
dem Gestaltungskonzept der Werkstatt für Veränderung, entwickelt für
einen neu angelegten
Park in Berlin-Neukölln. Dort schlug sie über einen Zeitraum von
acht Jahren durch temporäre Interventionen außergewöhnliche Nutzungen
für ungenutze
Flächen vor. Es öffneten sich überraschende Räume für gemeinsame
Erlebnisse der Nachbarn, in denen die Möglichkeit eines Volksparks zum
Vorschein kam.
Bei der Raum füllenden Bodenarbeit, die Seraphina Lenz für die
Galerie oqbo entworfen hat, geht es ihr darum, den Raum in seinem Klang
und seiner Temperatur
zu verändern und ganz wörtlich genommen andere Perspektiven für
den Besucher anzubieten.
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Seraphina Lenz mag unfertige
Situationen. Baustellen, Zwischenlösungen, Provisorien. Ihre
bildhauerische Arbeit ist oft skizzen- oder modellhaft. Sie widmet sich
Wandlungsprozessen im Stadtraum ganz direkt, wie zum Beispiel mit
dem Gestaltungskonzept der Werkstatt für Veränderung, entwickelt für
einen neu angelegten
Park in Berlin-Neukölln. Dort schlug sie über einen Zeitraum von
acht Jahren durch temporäre Interventionen außergewöhnliche Nutzungen
für ungenutze
Flächen vor. Es öffneten sich überraschende Räume für gemeinsame
Erlebnisse der Nachbarn, in denen die Möglichkeit eines Volksparks zum
Vorschein kam.
Bei der Raum füllenden Bodenarbeit, die Seraphina Lenz für die
Galerie oqbo entworfen hat, geht es ihr darum, den Raum in seinem Klang
und seiner Temperatur
zu verändern und ganz wörtlich genommen andere Perspektiven für
den Besucher anzubieten.
Dieser kann sich nun auch vertikal durch
den Raum bewegen und
seinen Blick mehr von oben nach draußen auf die Brunnenstraße
werfen. Er kann bewusst Zuschauer des Straßengeschehens zwischen
Blumenladen, Apotheke
und Fahrschule sein, kann raten wer hier unterwegs ist zu Kaisers
oder zum "Supermarkt", dem so genannten free culture departmentstore,
der seit Kurzem
Räume für start-ups, Ausstellungen und Seminare vermittelt.
Den Passanten, die alltäglich an der Galerie vorbeikommen, bietet
sich ein ungewohntes Bild wenn sie im Vorübergehen die Besucher der
Galerie anschauen.
Sei es zur Vernissage oder wenn diese am Sonntagmorgen des Gallery
Weekend die Lesung von Jan Peter Bremer hören werden und dabei auf
ansteigenden
Treppenebenen sitzen.
In der räumlichen Versuchsanordnung kann man die unbestimmte
gegenseitige Beobachtungssituation im Brunnenviertel ahnen, in einem
Viertel, das sich in der
ersten Phase der Gentrifizierung befindet. Diese produziert ein
fremdes Nebeneinander von langjährigen Anwohnern und den neu dazu
kommenden. Man schaut
von innen auf die Straße und die Straße schaut zurück.
Begleitend zu der Installation, die sich zum draußen öffnet, gibt
es im hinteren Raum der Galerie Papierarbeiten zu sehen, die sich mit
angehaltenen
Momenten beschäftigen, deren Fortgang offen ist.
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