9. März — 6. April 2013

oqbo motorenwerke 3 from Christian Bilger on Vimeo.
motorenwerke #3 kuratiert von
Christian Bilger
Doris Kuwert | Berlin
Kalle Grude | Oslo
Manfred Kroboth | Hamburg
Christian Bilger | Berlin
Doris Kuwert
baut Installationen mit Bewegung und Geräusch. Alltagsmaterialien werden zu labilen Konstruktionen
kollagiert. Die einzelnen Aktionen der Objekte sind simpel, vor der Hand liegend. Bei längerem Ablauf zeigen sich Ungenauigkeiten,
Zufälligkeiten und Störungen. Eingebunden in ihre technischen Apparate sind sie oft nahe daran sich
selbst zu Fall zu bringen.
Kalle Grude: 1991, während des Golfkriegs, war ich in New York. Eines Tages sah ich plötzlich etwas auf der Straße,
das sich gleichzeitig faszinierend und abstoßend bewegte. Es war ein batteriebetriebenes Spielzeug, in Form eines
Wüstensoldaten. Es kroch vorwärts und schoss dabei. Irgendwie schien es ein Bild der sehr verdorbenen Atmosphäre
dieser Zeit zu sein. Ich kaufte sofort eine dieser Figuren, aber nach kurzem Nachdenken ging ich zurück und kaufte
ganz viele davon.
Diese Beschreibung ist typisch für Kalle Grude. Die Entdeckung irgend eines Dings als Initialzündung für den Start
eines neuen Werks. Bei oqbo werden es ebenfalls Spielzeuge sein, die ihren erweiterten Einsatz auf dem Kunstgebiet
zeigen. Vor einiger Zeit ließ er auch in einem Osloer Museum weiße Mäuse in seiner Kunst agieren. Sie lebten in Terrarien
mit Büchern, die sie nach und nach durchlöcherten und fraßen.
Manfred Kroboth erweckt in seinen Arbeiten tote Dinge zum Leben.
Wie von Geisterhand bewegt sich eine Zeichenfeder, während sich Selbstbildnisse von van Gogh und Picasso miteinander
unterhalten, gelegentlich unterbrochen von "dem Schrei".
Das oqbo_Kabinett wird zur Theaterbühne und der Besucher steht mitten darin.
Christian Bilger zeigt Apparatives und Maschinenhaftes. Er ist gleichzeitig Initiator und Kurator der Ausstellung.