13. April — 11. Mai 2013
Neu/new:
Angelika Arendt Berlin | Britta Bogers Köln | Russel Floersch New York | Jiri Havran Oslo | Juliane Laitzsch Berlin | Peter Radelfinger Zürich | Vera Rothamel Zürich | Volker Saul Köln | Michael Schultze Berlin
| Christiane Seiffert Berlin | Andreas Töpfer Berlin | Birgit
Werres Düsseldorf
paperfile#9 ergänzt das Zeichnungsarchiv in den Papierschränken der Galerie mit 12 neuen, spannenden Positionen.
Regelmäßigen Gästen ist die kommunikative Situation bei paperfile
vertraut: im Zentrum des Galerieraumes stehen zwei Papierschränke, deren Schubladen Mappen mit Werken von über hundert Künstler_Innen enthalten. Bereit, herausgenommen und betrachtet, gezeigt und kommentiert zu werden.
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Das Denken in Bildern, das Aufdecken von individuellen und soziokulturellen "Grundbildern", die Verbindung der (leiblichen) Bewegung mit der Bewegung des
Denkens; das sind Merkpunkte im Schaffen von Peter Radelfinger. Es geht dabei weder darum, einen ausgearbeiteten Gedanken zu illustrieren, noch darum
über "Bilder" nachzudenken. Radelfinger entwickelt in seiner Arbeit "Joke" eine "Poetik der Beziehungen".
Die Bildhauerin Birgit
Werres hält Gesehenes in Skizzen fest. Ausgehend von diesen Skizzen hat sie mit Wachskreide und Bleistift einen höchst individuellen, vom objekthaften und Gedanken des Festhaltens völlig losgelösten Stil entwickelt. Ihre beeindruckende Wirkung erzielen die zeichnerischen Arbeiten von Birgit Werres durch das Wechselspiel von Linie und
reduziertem, dabei höchst pointiertem Einsatz von Farbe.
Andreas Töpfer zeigt A4 Blätter aus einer Serie von Kalendarien, seit 2009 in unterschiedlichen
Ordnungen geführt. Wie Partituren zeichnen sie die jeweiligen Tage in ganz individueller Gewichtung und Handschrift nach. Persönliches und Geschäftliches
verdichten sich in einer Komposition von Verabredungen und Kommentaren. Annelise Zwez sieht die neuen Bilder von Vera Rothamel sich Schritt für Schritt
aus ihrer strukturellen, auf durchlässige Farbschichten ausgerichteten Gegenstandslosigkeit lösen, um sich naturnahen Szenerien zu nähern. Immer noch
ist die Farbe zentrales Element der Gestaltung und die Gleichzeitigkeit mehrere Bildebenen bedeutsam.
Britta Bogers erprobt abstrakte oder gefundene
Grundformen- meist flächig oder linear- in serieller Variation. Ornamental-grafische Strukturen stehen neben geometrisch gebrochenen Kompositionen. Die
Zeichnungen (Acryl und Pigmentfarbe auf grundiertem Papier) werden bestimmt durch eine reduzierte aber klare Farbsetzung.
In Angelika Arendts abstrakten
Zeichnungen verweben sich ornamentale Strukturen zu feinteiligen Geflechten, phantastischen Landschaften oder komplexen Gebilden. Die Zeichnungen sind
geprägt von einem prozesshaften Charakter, von dem tastenden Strich, der äußerst filigran und detailreich das Blatt allmählich füllt und einer amorphen Form
letztlich Gestalt verleiht.
Das Interesse von Russel Floersch liegt auf der zeichnerischen Verarbeitung ikonischer Vorbilder. In seinen Arbeiten wird die Wirkung
der Transformation von bemalten Objekten wie Anzeigentafeln oder Plakatwänden aus Alltagslandschaften in die Wirklichkeit des eigenen Ateliers untersucht.
Melanie Weidemüller sieht in Volker Sauls Mutationen, Urwesen, Metamorphosen, fixierte Zwischenzustände einer sich selbst organisierenden (auflösenden?) Existenz, im Werden fixiert. Comic-hafte Assoziationen eignen ihnen, und das Komische kann blitzschnell in Bedrohung umschlagen, wo wir ungewohnte Form
als Deformation lesen.
Skulptur, Fotografie, Video und Zeichnung dienen Michael Schultze Begriffe wie Sentimentalität, Ikonografie und Geschichtsbewusstsein
mit den Augen des bildenden Künstlers als Urheber einer opaken Ansicht zu erforschen.
Christiane Seiffert arbeitet in der Tradition der nachgestellten Bilder
und sie setzt sich selbst mit Hilfe diverser Assesoires in Szene. In absolut irrwitziger Weise bildet sie die Welt ab mit dem was wir in ihr haben: uns selbst.
Jiri Havran Fotografien zeigen Architektur und Landschaft, nüchtern und dokumentarisch und geben Einblick in die Weiten seiner skandinavischen Heimat und
blicken hinter die Fassaden deren Bewohner.
Juliane Laitzsch befasst sich mit den Möglichkeiten und der Funktion von Ornamenten. Dorothee Bauerle-Willert:
..." Die Ornamente und Muster, die Juliane Laitzsch vielfach – und immer wieder neu – ins Spiel bringt, sind gleichsam Werkzeuge: das Mostrare/Zeigen, das im
Wort muster steckt, wird ein Sich-zeigen des Prozesse des Sehens."
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