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JAHRESPROJEKT | RAHMENHANDLUNGEN
Februar 2019 – Dezember 2019

Was der eine übertritt, kann der andere nur überrollen!
Was der eine überspringt, kann der andere nur überbrücken!
Was der eine übersteigt, kann der andere nur umfahren!
Wo der eine hindurchschlüpft, kann der andere nur hindurchsehen!

Der Übergang zwischen öffentlichem Raum und dem Projektraums oqbo in der Brunnenstraße 63 im Berliner Wedding wird in diesem Jahr zum Hauptakteur eines Jahresprojektes unter dem Titel Rahmenhandlungen werden.
Mit der Entwicklung und Durchführung dieses Projektes wurden die Künstler*innen der Gruppe oqbo vom Verein Rollers e.V. beauftragt, der als Träger des Projekts Bewegungsfreiräume Maßnahmen zur Sensibilisierung der Bürger für die Belange von Menschen mit Behinderung fördert.
In einer Reihe von Interventionen werden alle ausstellenden Künstler*innen im Jahre 2019 den Übergangsbereich öffentlicher Raum - Galerieraum thematisieren.

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Rahmenhandlung #8
Seraphina Lenz

12. Oktober 2019 — 9. November 2019



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Interventionskonzept Rahmenhandlungen
Seraphina Lenz

open oqbo open
LED-Schild, Leuchtdioden, Hartschaumplatte

Geschäfte und öffentliche Gebäude in der Stadt markieren ihr Entrée und bedienen sich dabei spezifischer Konventionen, um Zugänglichkeit zu suggerieren und um Publikum anzulocken. Dieses ist in der Regel geschult, die Signale zu lesen und sich davon eingeladen oder auf Distanz gehalten zu fühlen. Rote Teppiche in Kombination mit Quasten, schweren Kordeln gehalten von goldenen Gestellen, gar einem Champagnerkübel auf Stehtisch im Eingangsbereich eines Modehauses der Kategorie Luxus scheinen eine Ehrerbietung an die potenzielle Kundin zu sein,  jedoch ist auch klar, welche Kundin sich davon angesprochen fühlen darf und welche nicht.


Seraphina Lenz, 2019



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Rahmenhandlung #7
Daniela Friebel | Juliane Laitzsch | Regine Spangenthal | Gaby Taplick

12. Oktober 2019 — 9. November 2019



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Interventionskonzept Rahmenhandlungen
Daniela Friebel | Juliane Laitzsch | Regine Spangenthal | Gaby Taplick

Die Tür stimmen

Vor dem Öffnen einer Tür habe ich eine meist unbewusste Vorstellung ihres Gewichtes. Im Verhältnis zu meinem eigenen Körpergewicht beziehe ich frühere Erfahrungen in diese Abschätzung mit ein.
Es gibt automatische Türen, einfache Türen und Türen mit Türzug. Eine Tür mit Türzug kann schwer oder leicht "gehen", was mir den Eintritt oder das Einfahren entsprechend schwer oder leicht macht.
Erst beim Öffnen einer solchen Tür, wenn ich die Klinke in die Hand nehme, erfahre ich, wieviel Kraft notwendig ist, die Tür zu mir oder von mir weg zu bewegen.

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Rahmenhandlung #5
Julia Ziegler

7. September 2019 — 5. Oktober 2019



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Interventionskonzept Rahmenhandlungen
Julia Ziegler

SHIDE | 2019
Papierklebeband, 36 x 85 cm

SHIDE sind eingeschnittene und zickzackförmig gefaltete Papiere, die wie Theaterblitze zum Beispiel in shintoistischen Tempeln im Eingangsbreich hängen. In Japan sieht man sie überall – in privaten Türbereichen, an Seilen vor kleinen Altären und an großen Toren hängend, mal perfekt gefaltet, mal schon etwas ramponiert, immer haben sie einen sofortigen Wiedererkennungswert, ein Zeichen wie ein Buchstabe, und etwas Rührendes in ihrer Einfachheit.

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Rahmenhandlung #4
Volker Saul |

8. Juni 2019 — 6. Juli 2019



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Interventionskonzept Rahmenhandlungen
Volker Saul

Im Eingangsbereich der Galerie: Eine Tafel, auf dem "Die Sprache der Formen" in Blindenschrift (Braille) geschrieben steht, der Titel der Ausstellung (Multiplex, Format 500 x 400 x 21 mm, Köpfe von Holzdübeln als "Schrift", weißer Acryllack). Formen werden ertastet, wer sie kennt, die Brailleschrift, kann lesen.



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Rahmenhandlung #3
Nina von Seckendorff | Trepprampe

4. Mai 2019 —1. Juni 2019



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PDF | Rahmenhandlungen | Nina von Seckendorff

Interventionskonzept Rahmenhandlungen
Nina von Seckendorff

Im Zuge der Intervention für die Rahmenhandlungen habe ich mich mit Fragen nach Zugänglichkeit und Hindernissen auseinandergesetzt - einerseits Fragen nach den körperlichen Schwellen, andererseits Fragen nach den (oft mit den körperlichen zusammenhängenden) sozialen Schwellen zwischen Raum / Raum, Raum / Mensch und Mensch / Mensch.



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Rahmenhandlung #2
Christian Bilger | Mühsal

23. März 2019 —20. April 2019



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Mühsal | Rahmenhandlung #2 from Christian Bilger on Vimeo.



Christian Bilger zeigt als "Rahmenhandlung" eine Bildergeschichte. Das Stopmotion-Video passt zur derzeitigen von ihm initiierten Video- und Film-Ausstellung Bilder pro Sekunde.
Im Schaufenster der Galerie steht ein Monitor, dort läuft ein Endlos-Loop in schwarz/weiß. Formen sind minimalistisch zu einem Rollstuhl zusammengesezt, dieser bewegt sich über holpriges Gelände oder versagt vor einem Hinderniss, manchmal hüpft er aber auch einfach hinauf. Ähnlich geht es einem stilisierten Menschen. Beide wechseln sich in den Aktionen ab. Die Momente des Nicht-Weiter-Kommens haben etwas vergebliches, mühseliges. Gelegentlich gibt es auch befreiende Momente, vielleicht Illusionen oder Träume? Passanten, die die Geschichte aus dem Augenwinkel wahrnehmen oder sogar verweilen, wie auch Besucher der Ausstellung fragen sich, was das soll. Vielleicht wird man mit einem Schmunzeln dann daran erinnert, wie man selbst einmal in einer verkorksten Situation verharren mußte.



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Rahmenhandlung #1
Michael Bause | Schwelle

16. Februar 2019 — 16. März 2019



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Der Berliner Künstler Michael Bause setzt zu seiner Ausstellung previously unreleased die Arbeit Schwelle. Schwellen werden überquert. Bahnschwellen zu hunderten in Serie, Türschwellen von Fall zu Fall – unsere Türschwelle bei oqbo besonders zu den Öffnungszeiten von Donnerstag bis Samstag – meist, ohne dem große Beachtung zu schenken. Im Türbereich wird der Künstler das Fußabstreifgitter, den Fußabtreter durch ein eingepasstes farbiges Element ersetzen und mit dem Schriftzug Schwelle bedrucken. Der Übergang wird thematisiert und nicht mehr selbstverständlich sein, vielleicht werden die Besucher irritiert, vielleicht werden sie zögern? Aber was viel wichtiger ist, durch einen kurzen Impuls werden die Besucher*innen zum Nachdenken angeregt. Jedes Leben ist geprägt von diesen Situationen, jeder Mensch hat seine persönlichen Schwierigkeiten, Barrieren und Aufgaben.




Rahmenhandlungen ist ein Projekt initiiert von Rollers e.v., konzipiert und realisiert von oqbo

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