A U S S T E L L U N G
Julia Ziegler Malerei
15. März - 19. April 2014Eröffnung | Freitag 14. März | 19 Uhr
Gezeigt werden großformatige Malereien aus der Serie "Grüne Hölle", entstanden 2012 – 2014. Ziegler transportiert Eindrücke des Alltags in eine abstrakte, die gegenständliche Welt jedoch nie verleugnende Philosophie des Sehens. Die Reihe ist durch den Blick in Baumkronen angeregt, was eine poetisch-romantische Grundhaltung spüren lässt. Von weitem erkennt man ein Blätterdach, durch das Tageslicht scheint. Kommt man näher, kippen Figur und Grund: der Himmel sitzt als gestempeltes Lacksprengsel auf einem mattem Grüngrund. Wiederkehrende Formen führen den Betrachter über die Bildfläche, Rhythmen, Muster und Reihen bilden sich und zerfallen. Zwei Farben und zwei Ebenen schaffen den Raum und inszenieren das Betrachten als gestaltenden Prozess. Ein umgekehrtes Fernglas vertieft die illusionistische Distanz.
Bezeichnet "GRÜNANLAGE" ein Stück unversiegelten Stadtraum (der Begriff macht nicht gerade euphorisch, so wie "Park" oder "Garten") oder ist es die sachliche Beschreibung des Dargebotenen? Hier wurde reichlich Grün angelegt: um Bilder zu schaffen, um Mehrwert zu erzeugen. Gut angelegtes Geld vermehrt sich wie gut angelegtes Grün. Eine Anlage beinhaltet einen Plan, ist meist optimistisch gefärbt, jemand hat sich etwas vorgestellt oder erkannt, das sich entwickeln soll und wachsen kann - eine Erkenntnis im Wahrnehmenden, ein Garten im nächsten Sommer, ein Talent in der Zukunft oder auch ein Desaster - wobei diese eher unwillentlich angelegt werden.
Malerisches Mimikry verwandelt einige kleine Tische in lichtgesprenkelte Parkbänke. Die Umstände für eine Anlage sind günstig. Nehmen Sie Platz.