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improvisiertes Hörstück | Tiergeschichten – 1 Euro Tiere from Christian Bilger on Vimeo.
improvisiertes Hörstück
Tiergeschichten – 1 Euro Tiere
Donnerstag | 21. März 2024 | 20 Uhr
Text |
Albrecht Breunlin | Künstler und Autor, Korntal
Stimmen, Bewegung |
Alexandra Mahnke |Tänzerin, Choreografin und Performerin, Stuttgart
https://www.alexandramahnke.de/
Claudia Senoner | Choreografin, Performerin und Tanzdozentin, Wismar
https://www.claudiasenoner.de/
Klänge |
Kurt App | Audio- und Videokünstler, Musiker, Stuttgart
https://www.kurt-app.de/
Die Texte von Albrecht Breunlin werden in einer Live-Improvisation aufgeführt. Die gesprochenen Texte werden mit geräuschhaften Klängen, aber auch mit musikalischem Material kontrastiert und begleitet. Die Form der Improvisation bezieht die Zuhörer in den Entstehungsprozess mit ein. Die Texte haben einen skurrilen Charakter, weisen aber immer wieder unerwartete Bezüge zur Aktualität auf, zu Problemen im Zusammenhang mit wirtschaftlichem Wachstum, zu politischen Strömungen in Richtung des Radikalismus, zu unkritischen und verharmlosenden Schilderungen von Protagonisten in der Unterhaltungsindustrie.
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Die Texte von Albrecht Breunlin werden in einer Live-Improvisation aufgeführt. Die gesprochenen Texte werden mit geräuschhaften Klängen, aber auch mit musikalischem Material kontrastiert und begleitet. Die Form der Improvisation bezieht die Zuhörer in den Entstehungsprozess mit ein. Die Texte haben einen skurrilen Charakter, weisen aber immer wieder unerwartete Bezüge zur Aktualität auf, zu Problemen im Zusammenhang mit wirtschaftlichem Wachstum, zu politischen Strömungen in Richtung des Radikalismus, zu unkritischen und verharmlosenden Schilderungen von Protagonisten in der Unterhaltungsindustrie. Entscheidend war auch, die Vielschichtigkeit der Geschichten herauszustellen. Sie kommen unspektakulär daher, haben oft alltäglichen Charakter und kippen irgendwann ins Absurde, Groteske.
Begleitend, kommentierend und kontrastierend wird durch die Künstlerinnen das Material vertont, darüberhinaus, da die Interpretinnen aus dem Bereich Tanz und Performance kommen, werden auch Kommentierungen aus diesen Bereichen hineinimprovisiert.
Albrecht Breunlin
Die Sprache der Dinge
Es wird seit jeher behauptet, dass die Dinge zu uns, den Menschen sprächen, wobei aber nur sensible Personen, wie die Dichter, in der Lage seien, deren Sprache auch zu verstehen. Das mag stimmen. Nur dürfen Sie als empfindsamer Mensch nicht erwarten, dass Objekte fähig wären, Ihnen druckreife Erzählungen zu liefern, die Sie dann nur noch abzukupfern hätten. Im Grunde verhält es sich nämlich mit den Gegenständen wie mit den Menschen die, wie ein bekannter Sprachwissenschaftler einmal erklärt hat, ständig nur einen einzigen Satz wiederholten, den nur der Tod unterbrechen könne. Ja manchen Dingen gelingt nicht einmal das. So bringt beispielsweise ein handelsüblicher Rauchmelder, trotz einfühlsamer Aufmunterung, sogar nur einzelne unzusammenhängende Worte zustande.
Inhaltlich vernehmen Sie von Seiten der Objekte vorwiegend, unter bitteren Tränen hervorgebrachtes Lamentieren über die Schlechtigkeit der Welt, ungerechte Behandlungen oder verpasste Gelegenheiten. Und begraben Sie nicht zuletzt auch noch ihren Glauben daran, dass Sachen witzig sein könnten, denn das ist eine Fähigkeit, die ihnen wirklich vollständig abgeht.
Das bedeutet, also, dass Sie in den Reden der Gegenstände lange nach einem brauchbaren Gedanken suchen müssen und weit davon entfernt sind, an jeder Straßenecke eine, zu Recht unabdingbare, unerhörte Begebenheit zu erfahren. Es kann deshalb nur Ihre eigene Aufgabe sein, die zusammenhanglosen und dazu oft noch mit grammatikalischen Fehlern gespickten Äußerungen der Dinge in eine einigermaßen brauchbare literarische Form zu bringen.
Heute wird jedoch oft eingewandt, dass ein neuartiger Gegenstand, die sogenannte KI, eine Art Zauberwerkzeug, doch recht ansprechende Geschichten, direkt unter den Augen des darüber erstaunten Publikums, kreiere. Das ist sicherlich richtig. Doch fehlt es der KI grundsätzlich an einem Stilwillen, den sie auf Grund ihrer bisher nur provisorisch zusammengezimmerten Persönlichkeit noch nicht ausbilden konnte. Das heißt, dass es ihr an wirklicher Erfahrung mangelt, die eben auch auf gefühlsmäßigem Erleben beruht.
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