Die Moderne ist mit dem Prinzip der Avantgarde assoziiert, sie ist, wie auch die Mode, durch den Wechsel der Stile geprägt, einer "Ewigen Wiederkehr des Neuen" (Walter Benjamin). "Aber während das bloß Modische, in die Vergangenheit versetzt, altmodisch wird, behält das Moderne einen
geheimen Bezug zum Klassischen" (Jürgen Habermas).
Der fortwährende Wechsel, der sich in jeweiliger Opposition zum Vergangenen ablösenden Kunstrichtungen, hielt den Mechanismus der Moderne
in einer vorwärts gerichteten andauernden Bewegung. In anderer Bedeutung des Wortes waren es "Bewegungen" selbst, die aufeinander folgten.
Für die futuristische Bewegung, deren Gründungsmanifest vor 100 Jahren erstmals gedruckt wurde, war die Ablehnung alles Verharrenden und
Statischen programmatisch, die Futuristen erhoben die Geschwindigkeit, die Beschleunigung, den ständigen Wandel zum Gegenstand der Kunst.
Ihre hochtrabenden Ziele und Versprechen konnten sie in ihren gemalten Bildern jedoch nicht einlösen.
Um Geschwindigkeit, Rhythmus und Dynamik
wirkungsvoll in der Kunst zu thematisieren, bedurfte es eines anderen Mediums als der Malerei, erst der Film und sein wichtigstes Kompositionsmittel,
die Montage, bot diese Möglichkeit.
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Die Moderne ist mit dem Prinzip der Avantgarde assoziiert, sie ist, wie auch die Mode, durch den Wechsel der Stile geprägt, einer "Ewigen Wiederkehr des Neuen" (Walter Benjamin). "Aber während das bloß Modische, in die Vergangenheit versetzt, altmodisch wird, behält das Moderne einen
geheimen Bezug zum Klassischen" (Jürgen Habermas).
Der fortwährende Wechsel, der sich in jeweiliger Opposition zum Vergangenen ablösenden Kunstrichtungen, hielt den Mechanismus der Moderne
in einer vorwärts gerichteten andauernden Bewegung. In anderer Bedeutung des Wortes waren es "Bewegungen" selbst, die aufeinander folgten.
Für die futuristische Bewegung, deren Gründungsmanifest vor 100 Jahren erstmals gedruckt wurde, war die Ablehnung alles Verharrenden und
Statischen programmatisch, die Futuristen erhoben die Geschwindigkeit, die Beschleunigung, den ständigen Wandel zum Gegenstand der Kunst.
Ihre hochtrabenden Ziele und Versprechen konnten sie in ihren gemalten Bildern jedoch nicht einlösen.
Um Geschwindigkeit, Rhythmus und Dynamik
wirkungsvoll in der Kunst zu thematisieren, bedurfte es eines anderen Mediums als der Malerei, erst der Film und sein wichtigstes Kompositionsmittel,
die Montage, bot diese Möglichkeit.
Die Geschichte des Films beginnt um 1900 in Form von reproduzierten Theaterstücken oder dokumentarischen Darstellungen, - Naturalismus und
einfache tricktechnische Effekte dominieren. Experimentelle Loslösungen von den Erscheinungen der umgebenden Natur und der Alltagswelt und die
Hinwendung zur reinen Abstraktion gelangen dem Film bereits im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, ungefähr zeitgleich mit dem Entstehen
einer gegenstandslosen Kunst in Russland.
Die ersten absoluten Filme wurden in Deutschland von Viking Eggeling, Hans Richter, Walter Ruttmann
und Oskar Fischinger um 1920 produziert. Der abstrakte Animationsfilm reflektiert und repräsentiert in den folgenden Jahrzehnten unterschiedlichste
Tendenzen der künstlerischen Moderne, von konstruktiv-geometrischer Ausprägung zu Op-Art-Formen und zu psychedelischer Bild-Opulenz, die mit
der Expansion der Medien in den 1960er Jahren einhergeht.
Die Definition des Absoluten Films überschneidet sich mit der des Abstrakten Films. Ein Unterscheidungsmerkmal ist die Verwendung von Realaufnahmen.
Der Absolute Film bezieht Realaufnahmen in die filmische Montage ein, ohne dass das Ergebnis erzählerisch wirkt und ohne konventionelle
Handlungsstränge. Der Abstrakte Film verzichtet meist auf das Einbeziehen von Realbildern und basiert auf gänzlich abstrahierten, künstlich
erzeugten Elementen.
Im amerikanischen Abstrakten Film gibt es neben der Geometrische Abstraktion (z.B. bei John Whitney), die oft eine große Nähe zur Op Art aufweist,
im Zeitkontext der 1960er/70er-Jahre entstandene Perlen des Psychedelischen Films (z.B. bei Jordan Belson). Die organisch fließenden Formen,
die psychedelische Buntheit verweist nicht zufällig auf die zeitgleich aufkommenden Lightshows zur Live-Begleitung von Rockmusik-Konzerten, hier
findet sich ein Dripping Color Amazement in reinster Form.
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