
13. Mai 2012

Christophe Fricker, geb. 1978 in Wiesbaden, studierte Politik, Germanistik und Musikwissenschaft in Singapur, Freiburg, Halifax und promovierte über Stefan George am St John's College, Oxford.
2009 erhielt er den Hermann-Hesse-Förderpreis für den Gedichtband Das schöne Auge des Betrachters und edierte den Briefwechsel zwischen Friedrich Gundolf und Friedrich Wolters.
»Stefan George ist wieder da«, schrieb kürzlich die ›Frankfurter Rundschau‹. Jedoch in einem Klima, in dem vom Grafen Stauffenberg als »Georges Sexspielzeug « gesprochen wird, von George als »Schreckensherrscher« über seine Freunde und von seinen politischen Gedichten als Wegbereiter eines »Eliminierungsschubes « in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Christophe FrickersBuch stellt nun das vor, was dem Leben und der Wirkungsgeschichte zugrundeliegt: das Werk
Georges.
Im Zentrum von Gedichte für Dich stehen daher die Gedichte Georges, die Fragen, die sie heute stellen und die Antworten, die man in ihnen finden kann. Wie
können diese Gedichte, die rücksichtslos profitorientierten Kapitalismus und die Verantwortungslosigkeit moderner Beziehungen ebenso kritisieren wie Egoismus
von Politikern und Naturzerstörung durch Industrie, heute gelesen werden? Darüber hinaus stellt diese brillant geschriebene Untersuchung auch Fragen, die
ewig brennende sind: Kann man einem Dichter vertrauen? Kann man sich überhaupt je auf jemandes Wort verlassen? Was kann ein Wort bedeuten, wenn es
verschiedene Bedeutungen haben kann?
»Fricker gelingt es, George aus der Mottenkiste der unlesbaren und skandalösen Lyriker herauszuholen und seine Gedichte schlüssig, textnah und vor allem unideologisch einem breiten Publikum vorzustellen.« Gabriela Wacker, literaturkritik.de, 30. Janaur 2012
»Frickers Darstellung begegnet George vorsichtig und wohltuend unaufgeregt auf dessen höchster Höhe und nicht in seinen Abgründen und poetischen Überkommenheiten.
« Emmanuel Maeß, Am Erker, Dezember 2011
»Frickers George-Lektüre ist ein engagiertes und frisch geschriebenes Plädoyer gegen eingerastete Sichtweisen und wartet mit einer klugen und umsichtigen
Argumentation auf.« Norbert Hummelt, Der Tagesspiegel, 6. November 2011