Jan Peter Bremer

Der Amerikanische Investor

29. April 2012


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Das alte Kreuzberger Mietshaus, in dem ein Schriftsteller mit seiner Frau und zwei Kindern lebt, wird von einem amerikanischen Investor saniert, und nun senken sich die Böden ab. Die Wände zeigen Risse und sein ganzes Leben ist seitdem buchstäblich in eine Schieflage geraten. Er beschließt, dem amerikanischen Investor einen Brief zu schreiben. Doch schon die erste Seite bleibt weiß auf dem Schreibtisch liegen. Je stärker und empathischer sich der Schriftsteller auf der Suche nach dem richtigen Einstieg für seinen Brief an den neuen Hausbesitzer macht, von dem er kaum mehr weiß, als dass dieser ständig in seinem Flugzeug die Welt umkreist, desto unbarmherziger wird er auf die eigene Lebenssituation zurückgeworfen.

Auf knapp 130 Seiten entwirft Jan Peter Bremer eine Geschichte, die vieles zugleich ist: Krimi, Künstler- und Sozialdrama, Liebesgeschichte und Briefroman ohne Brief - denn das geplante Schreiben an den Investor wird nie geschrieben; alles Auf und Ab des geschilderten einen Tages spielt sich einzig und allein im Kopf des Autors ab. Dabei entsteht ein wundervolles, ruheloses und höchst komisches Gedanken-Wirrwarr, das großen Lesespaß bereitet.

Jan Peter Bremers sechster Roman "Der amerikanische Investor" wurde bereits vor seinem Erscheinen mit dem Alfred-Döblin-Preis 2011 für unveröffentlichte Manuskripte ausgezeichnet. Furios und unentwegt Volten schlagend, entwickelt Jan Peter Bremer Szenen von aberwitziger Komik und politischem Tiefgang. Er erweist sich in seinem Buch um die Umstrukturierung Berlins einmal mehr als Meister der hochprozentigen Parabel.

»Der zeitgemäße politische Realismus« Süddeutsche Zeitung

»Bremers humoresker, brillanter Roman bietet ein außerordentliches Lektürevergnügen und ist bei aller Phantastik ein durchaus realistischer Gegenwartskommentar«
Deutschlandradio Kultur

»Jan Peter Bremer gelingt es, den Leser in den fiktiven Horror und die in seiner Verzweiflung und Absurdität doch immer nachvollziehbare Gedankenwelt des gepeinigten Künstlers hineinzuziehen: Wahnvorstellungen, Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeitsgefühle werden zu einer grotesken Parabel über den Verlust unserer Identität durch die Veränderung der Städte – voller Sprachwitz, kurzweilig, amüsant und hoch aktuell.«. Denis Scheck

Jan Peter Bremer wurde 1965 in Berlin geboren, wo er heute mit seiner Frau und seinen zwei Kindern lebt. Für seinen Roman Der Fürst spricht (1996) erhielt er den Ingeborg- Bachmann- Preis und im Mai 2011 den Alfred-Döblin-Preis für Der amerikanische Investor. Er war Inselschreiber auf Sylt, hatte ein Aufenthaltsstipendium des Künstlerhauses Edenkoben und unterrichtete am deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Im Berlin Verlag erschien 2006 Stillleben (BvT 2007), Paläste. Drei Kleine Romane (BvT 2006) sowie 2000 sein Roman Feuersalamander (BvT 2002).