U.D. Bauer

27. November 2013


Cécile Wajsbrot


ud bauer from Christian Bilger on Vimeo.

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--> Lesung und Gespräch
U.D. Bauer | O.T.
Mittwoch | 27. November 2013 | 20:00 Uhr


U.D. Bauer reiht in ihrem Romandebüt wie in einem komplexen Sudoku Zitat an Zitat und schneidet die Welt in über dreitausend Ebenen. O.T. begegnet der Willkür unserer digitalen Welt mit der robusten Verbindlichkeit der Literatur. Ein Glücksfall!" Alexander Kluge

O. T . zitiert, was uns im Museum begegnet: Werke »Ohne Titel« in die Welt zu entlassen. U. D. Bauer kennen wir als Bildende Künstlerin. Ihr erstes literarisches Werk erzählt, was zunächst nicht der Rede wert scheint; die Geschichte eines Schriftstellers, der seinen Roman schreibt. Aber wie das U. D. Bauer gelingt, das haben wir bisher in der Literatur noch nicht gelesen – kein einziges Wort stammt von der Autorin selbst. »Mich gibt es gar nicht.« O. T . ist wie ein Mosaik, ein Cut-up aus 2857 Zitaten der Welt- und Trivialliteratur und der Poesie. Die Liste der Zitierten reicht wortgewaltig von Dante bis Joyce, von Shakespeare bis Tolstoi – und wir erkennen alle klassischen Romanthemen einer Familiengeschichte: Dreiecksbeziehungen, Betrug, Totschlag, Inzest, romantische Sonnenaufgänge und einsames Verzweifeln am Schreibtisch.
Sieht so der virtuos wie originell gefügte Endpunkt der Literatur aus? O. T. fügt der Diskussion um copy-and-paste, um Originalität und Autorschaft eine neue Facette hinzu. Und en passant wird O. T. zum Manifest für die Freiheit und Grenzenlosigkeit der Kunst.

"Eine detektivische Polyphonie." – Hans Ulrich Obrist

http://www.zeit.de/kultur/literatur/2013-06/U-D-Bauer-OT
http://www.sueddeutsche.de/kultur/ot-von-ud-bauer-collagen-aus-papierstreifen-1.1624106